Leben mit Lipödem

Lautet die Diagnose Lipödem, bringt das für Sie als Betroffene tiefgreifende Veränderungen mit sich, einschliesslich Schwierigkeiten und Einschränkungen im Alltag. Sobald die Erkrankung diagnostiziert wurde, lassen sich jedoch massgeschneiderte Konzepte und Therapien anwenden, um Ihnen das Leben mit Lipödem so weit wie möglich zu erleichtern und in einigen Fällen sogar zur dauerhaften Symptomfreiheit zu führen.

Ratschläge, Tipps und Strategien zum Umgang mit der schmerzhaften Fettverteilungsstörung sowie Quellen für weiterführende Informationen und Unterstützung erhalten Sie nachfolgend. Gerne stehen wir Ihnen auch für eine persönliche Beratung mit viel Zeit, langjähriger Fachkompetenz und Empathie zur Seite.

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Geprüft durch den Autor

Dr. Katrin Lossagk ist hochspezialisierte Lipödem-Expertin sowie Gründungsmitglied und ärztliche Leitung von LIPOCURA®. Die Erforschung des Krankheitsbildes sowie der ganzheitliche Behandlungsansatz liegen ihr besonders am Herzen.

Dr. med. Katrin Lossagk

Dr. med. Katrin Lossagk

Ärztliche Leiterin
Fach­ärztin für ­Plas­ti­sche und Ästhe­ti­sche Chir­ur­gie

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Erfahrungen mit der Lipödem-Erkrankung

Oft wird bei Patientinnen erst nach Jahren die Diagnose Lipödem gestellt, nachdem sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich haben. Häufig treffen sie dabei auf Unverständnis durch das soziale Umfeld, da Lipödem sehr oft mit Übergewicht verwechselt wird. Auch fehlendes Vertrauen in Ärzte kann das Selbstbewusstsein der betroffenen Frauen schmälern, denn oft reichen die Kenntnisse über die Erkrankung bei ärztlichen Kollegen nicht aus, um korrekte Therapieempfehlungen geben zu können. Schamgefühle bezüglich des eigenen Körpers sowie das Empfinden, im Stich gelassen zu werden, und gefühlt selbst an der Situation schuld zu sein, stellen darüber hinaus oft eine psychische Belastung dar.

Zudem treten signifikante Beschwerden und Alltagsprobleme auf, darunter:

  • Schmerzen (Ruheschmerzen, Muskelkater- oder Wachstumsähnliche Schmerzen)
  • Schwellungen im Lauf des Tages
  • Druck- und Berührungsempfindlichkeit
  • Diätresistenz
  • Schweregefühl in den Extremitäten beim Treppensteigen oder z. B.  Bergwandern
  • Kältegefühl in den Beinen
  • Schwierigkeiten bei der Auswahl der Kleidung wegen Diskrepanz Ober- und Unterkörper
  • psychische Belastung (bedingt durch körperliche Einschränkungen und das Verändern der eigenen Ästhetik)

Doch seien Sie sich bewusst: Sie sind nicht allein!

Viele Lipödem-Betroffene teilen mittlerweile ihre persönlichen Erfahrungen und Tipps im Umgang mit der Fettverteilungsstörung. Dieses im Laufe der Zeit erworbene Wissen geben sie in Blogs und Foren an andere Betroffene weiter – besonders hilfreich ist dies für Frauen, die gerade erst eine Diagnose erhalten haben und noch ganz am Anfang stehen.

So unterstützen sich Patientinnen gegenseitig und erleben, oft zum ersten Mal, dass sie mit ihrer Krankheit nicht allein sind. Die nachfolgenden Blogs möchten wir Ihnen besonders ans Herz legen:

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Unterstützende Lipödem-Selbsthilfegruppen

Lipödem-Kämpferinnen haben viele verschiedene Möglichkeiten, sich mit dem Thema Lipödem auseinanderzusetzen und sich darüber zu informieren. Neben Fachärzten bieten auch Selbsthilfegruppen, die regelmässige Treffen organisieren, wertvolle Unterstützung und Rat.

Bei der Suche nach einer für Sie passenden Selbsthilfegruppe und hilfreichen Informationen sind Ihnen unsere Experten von LIPOCURA® selbstverständlich ebenfalls gerne behilflich.

So steigern Sie Ihre Lebensqualität mit Lipödem

Unabhängig davon, ob es um Sport, Kompressionskleidung oder Ernährung geht: Zahlreiche Ratschläge unterstützen Sie dabei, die Beschwerdesymptomatik zu erleichtern.

Eine angepasste Ernährung und die geeignete Sportart können die Symptome im Alltag lindern.

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Kleidung bei Lipödem

Passende Kleidung zu finden, stellt für viele Lipödem-Betroffene eine echte Herausforderung dar. Setzen Sie am besten auf fliessende, leicht fallende Stoffe, die die Figur umschmeicheln und ein angenehmes Tragegefühl bieten. Besonders gut geeignet sind hier beispielsweise Röcke und bequeme Stoffhosen, vor allem in A-Linien-Form.  Zu enge Kleidung, die einschnürt und Unbehagen verursacht, sollten Sie dagegen vermeiden. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen zu diesem Thema kann eine wertvolle Inspirationsquelle bieten.

Vor allem aber beim Thema Kompressionswäsche ist die richtige Passform entscheidend, da der Kompressionsdruck von Hand oder Fuss her gesehen zum Herzen hin schwächer werden muss. Andernfalls können Ödeme an Armen und Beinen verstärkt hervortreten. Das regelmässige Tragen massgeschneiderter Kompressionsstrümpfe hilft, Schwellungen zu reduzieren.

Sport bei Lipödem

Zunächst: Sport kann das Lipödem leider nicht heilen. Verzichten Sie trotzdem nicht auf regelmässige Bewegung im Alltag. Denn sportliche Betätigung stärkt nicht nur den Körper, sondern fördert durch die Ausschüttung von Endorphinen auch Ihr Wohlbefinden. Zudem kann Sport die begleitende Adipositas (Übergewicht) reduzieren und dient somit als ideale Vorbereitung auf eine Operation.

Insbesondere Wassersportarten wie Aquagymnastik, Aquaspinning und Schwimmen sind als Sport bei Lipödem zu empfehlen. Der erhöhte Druck im Wasser bewirkt eine natürliche Kompression, welche von vielen Betroffenen angenehmer als die klassische Lymphdrainage empfunden wird.

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Die Psyche bei Lipödem

Neben körperlichen Beschwerden erfahren viele von Lipödem betroffene Frauen auch psychische Belastung. Die oft als unaufhaltsam empfundene Veränderung des eigenen Körpers, zusammen mit dem fehlenden Verständnis aus dem sozialen Umfeld, der Unzufriedenheit mit dem eigenen Erscheinungsbild und möglicherweise auch Schamgefühle und Selbstzweifel, führen viele Frauen zu einer Entfremdung von ihrem eigenen Körper Zusätzlich verstärkt das Gefühl des Kontrollverlusts über den eigenen Körper diese psychischen Belastungen. Betroffene Frauen empfinden sich als nicht „normal“ und isolieren sich von ihrem Umfeld.

Setzen Sie hier klare Grenzen! Erlernen Sie den Umgang mit negativen Einflüssen, egal ob von überkritischen Freunden oder durch soziale Medien, die ein unrealistisches Körperbild vermitteln. Hier kann der Austausch mit anderen Betroffenen eine grosse Stütze sein. Zudem kann ein aktiver Lebensstil mit regelmässiger Bewegung positiv auf Stimmung und Selbstwertgefühl wirken. Hören Sie dabei auf Ihr Körpergefühl und probieren Sie beispielsweise Meditation aus, um den Fokus von negativen Gedanken wegzulenken. Alles, was sich positiv anfühlt und die Symptome nicht verschärft, ist erlaubt! Auf unserem Instagram-Kanal geben wir Ihnen regelmässig wertvolle Tipps, wie Sie physisch und psychisch mit Ihrem Lipödem umgehen können.

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Ernährung bei Lipödem

Das Lipödem wird nicht durch Übergewicht verursacht, jedoch kann man auch gleichzeitig an Übergewicht durch eine Überernährung und zu wenig Bewegung leiden. Achten Sie daher auf einen gesunden und ausgewogenen Ernährungsplan. Hier helfen Ihnen möglicherweise die folgenden Tipps:

Mediterrane Mischkost

Bevorzugen Sie vor allem mediterrane Ernährung, da diese reich an Obst, Gemüse, Nüssen, Olivenöl, Hülsenfrüchten, Fisch und magerem rotem Fleisch ist. Diese Ernährungsweise ist bekannt dafür, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und Entzündungen zu reduzieren, was bei Lipödem vorteilhaft sein kann.

Lowcarb, ketogene Ernährung

Um begleitendes Übergewicht zu regulieren, eignet sich eine kohlenhydratarme Ernährung optimal für Lipödem-Patientinnen. Typische Lebensmittel der Ketogenen Ernährung sind beispielsweise Gemüse, Hülsenfrüchte, Eier, Fisch und Beeren.

Die Ketogene Ernährung versetzt den Körper in einen Zustand der Ketose, wo Fett statt Kohlenhydrate als primäre Energiequelle genutzt wird. Dies kann bei Lipödem hilfreich sein, da eine niedrigere Kohlenhydrataufnahme die Insulinausschüttung reduziert. Da hohes Insulin mit Fetteinlagerung und Entzündungen verbunden ist, kann diese Ernährungsform helfen, Entzündungen zu verringern und die Schmerzen bei Lipödem zu mildern.

In enger Zusammenarbeit mit Foodpunk entwickelte Frau Dr. Katrin Lossagk ein spezielles Ernährungsprogramm, das sowohl vor als auch nach einer Lipödem-OP sehr gute Unterstützung leistet.

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Basische Ernährung

Die basische Ernährung beruht auf dem Konzept, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auszugleichen. Ziel ist es, den Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Weissmehl und Zucker zu reduzieren und basenbildende Nahrungsmittel zu bevorzugen. Zu den basenbildenden Lebensmitteln zählen Obst, Gemüse, Samen und Nüsse.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf Entzündungsprozesse im Körper aus, indem sie diese verringern. Deshalb ist es empfehlenswert, sie regelmässig zu sich zu nehmen.

Die besten Quellen für Omega-3 sind fetter Fisch wie Makrele, Lachs, Sardinen und Hering. Pflanzliche Quellen wie Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse sowie hochwertige Öle wie Leinöl und Walnussöl sind ebenfalls reich an diesen Fettsäuren. Omega-3 reduziert ausserdem das Risiko für Übergewicht und verbessert die Insulinreaktion des Körpers durch die Stimulierung von Leptin, einem Hormon, das für die Regulierung des Hungergefühls und des Energiehaushalts verantwortlich ist.

Kurkuma-Drinks

Da viele unserer Patientinnen von positiven Effekten von Kurkuma berichtet haben, haben wir als Team die „goldene Milch“ ausprobiert und sind begeistert. Aus diesem Grund bieten wir Ihnen nun an, Kurkuma als Getränk zu geniessen, wenn Sie uns für eine Beratung besuchen.

Hier das Rezept für den gesunden Drink:

  • 5–7 g Kurkuma
  • 2 Stösse Pfeffer
  • etwas Kokosöl nach eigenem Ermessen
  • ein Glas voll Orangensaft (100 % Direktsaft)

Viele Lipödem-Patientinnen berichten, dass Kurkuma ihnen bei der Schmerzbehandlung hilft, da es die Entzündungsprozesse im Körper hemmt und eine Anregung des Stoffwechsels bewirkt. Zudem wird Kurkuma eine positive Wirkung auf die Hormonbalance nachgesagt. Mindestens zwei Wochen vor jeder operativen Behandlung sollten Sie jedoch auf Kurkuma verzichten!

Einige Lebensmittel sind tabu

Von einigen Lebensmitteln sollten Sie allerdings bestenfalls ganz die Finger lassen. Verzichten Sie, soweit es geht, auf verarbeitetes Fleisch, raffinierte Kohlenhydrate und vollfette Milchprodukte.

Auch entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren (z.B. Soja- und Distelöl) sowie Lebensmittel mit hohem glykämischen Index (Kartoffeln, Reis, Zucker,…) sind zu vermeiden, ganz besonders aber Alkohol. Alkohol kann bei Lipödem-Patientinnen problematisch sein, da er zur Wassereinlagerung beiträgt, entzündungsfördernd wirkt und den Stoffwechsel verlangsamt. Diese Effekte können die Schwellungen und Schmerzen verschlimmern sowie den Abbau von Fettgewebe erschweren. Daher ist es empfehlenswert, Alkohol zu meiden, um die Symptome des Lipödems nicht zu verstärken.

Kalorientracking

Kalorientracking ist das systematische Aufzeichnen der täglich konsumierten Lebensmittel und der dabei aufgenommenen Kalorien. Diese Methode kann besonders nützlich sein, um ein Bewusstsein für die Menge und Art der konsumierten Nahrung zu schaffen. Viele Menschen nutzen Kalorientracking, um ihr Essverhalten zu kontrollieren und spezifische Ernährungsziele zu erreichen, wie etwa Gewichtsreduktion oder die Optimierung der Nährstoffaufnahme. Apps und digitale Tools können das Tracking vereinfachen und bieten oft zusätzliche Funktionen wie Nährwertanalysen und Fortschrittsberichte.

Intuitives Essen

Intuitives Essen ist ein Ernährungsansatz, der darauf abzielt, wieder eine natürliche Beziehung zum Essen aufzubauen. Es basiert auf der Idee, körperliche Hunger- und Sättigungssignale zu erkennen und zu respektieren, anstatt Kalorien zu zählen oder strenge Diätregeln zu folgen. Die Grundprinzipien des intuitiven Essens umfassen:

  • Essen nach Hunger: Essen, wenn Sie wirklich Hunger haben und aufhören, wenn Sie satt sind.
  • Erlaubnis zu essen: Setzen Sie sich selbst nicht zu strengen Einschränkungen aus, die zu Gelüsten und Essanfällen führen können. In Massen ist (fast) alles erlaubt.
  • Emotionales Wohlbefinden: Setzen Sie sich damit auseinander, dass emotionale Bedürfnisse nicht durch Essen gestillt werden können.

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Weitere Informationen rund um das Lipödem

Unabhängig davon, welche Fragen oder Sorgen Sie haben: Als Lipödem-Spezialisten sind wir ganzheitlich für Sie da und unterstützen Sie in jeder Hinsicht. Neben umfassenden Informationen zu Ursachen, Symptomen, verschiedenen Stadien und der Diagnose eines Lipödems – besuchen Sie dafür gerne unsere Seite Was ist ein Lipödem? – Hier geben wir Ihnen einen genauen Einblick in die Lipödem-Behandlung, bestehend aus konservativer Therapie und Liposuktion.

Unsere Fachärzte bei LIPOCURA® verfügen über umfassende Erfahrung sowohl in der konservativen Therapie als auch in der operativen Behandlung des Lipödems. Sie sind bestens darauf vorbereitet, Ihnen einen individuell massgeschneiderten Behandlungsplan zu erstellen, der speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Während Ihrer Beratung bieten wir Ihnen modernste Diagnostikmethoden, einschliesslich 3D-Scan – mit dem MyLIPOAvatar – und Ultraschall, um die genaueste Beurteilung Ihres Zustandes zu gewährleisten. Vereinbaren Sie gerne direkt einen Termin – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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